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Nr. 20:
Spontane und angebaute Stadtvegetation
A. Haselroth/ F. Nessler 2020: 89 Seiten. Preis 7,50 EUR
Seit den 1960er Jahren gibt es so etwas wie eine Krise der Pflege der städtischen Grünflächen. Zunächst wollte man der Krise mit
der Einführung sog. ‚pflegeleichten Grüns‘ beikommen, dann mit der bioökologischen, dann mit der Privatisierung der Grünflächenpflege.
Die ersten beiden Veränderungsimpulse der Pflege waren noch fachlich motiviert. Der letztere folgt nur mehr formalen und spekulativen
Erwägungen und Erwartungen. Fachliche Gesichtspunkte gelten von nun an höchsten noch als demonstrativer Aufwand etwas. Diese
Veränderungen sind für die praktische (wie die konzeptionelle) Pflegearbeit nicht ohne Folgen geblieben. Anna Haselroth und
Florian Nessler beschreiben die eigenartigen Wirkungen eines Pflegeregimes, das fachlich weitgehend zerrüttet, dennoch und ganz
ohne irgendeine Absicht, die eine oder andere schöne Pflanzengesellschaft im Vegetationskleid Neubrandenburgs hervorbringt,
um zugleich an anderen Orten alles zu ruinieren, was als brauchbare vegetabile Ausstattung die Qualität und Gebrauchstüchtigkeit
der städtischen Freiräume befördern könnte.
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